Kreativität – oft gebraucht und selten gelebt

Kreativität – ein oft zitiertes und damit strapaziertes Wort. Was bedeutet nun Kreativität? Muss man dazu Künstler sein und malen, zeichnen oder musizieren können? Oder kann jeder Mensch kreativ sein?

Was bedeutet Kreativität? Der Begriff geht auf das lateinische Wort creare zurück. creare bedeutet dabei „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen“, gleichzeitig aber auch„auswählen“. Ebenso enthält der Begriff als weitere Wurzel das lateinische crescere, was soviel wie „geschehen und wachsen“ heißt.

Jeder Mensch ist kreativ! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass jeder Mensch kreativ ist. Wir lernen von Geburt an, uns auf kreative Weise mit unserer Umwelt auseinanderzusetzen. Kreativität ist „Überlebensfaktor“. Mit ihrer Hilfe erproben wir unsere Umwelt und ersinnen Systeme, Verhaltensweisen und Strategien, um in ihr zu leben. Das heißt, …  … jeder von uns ist kreativ und braucht auch ein Mindestmaß an Kreativität im Leben. Sie ist oft verbunden mit bzw. gebunden an Motivation, Engagement, Lebensfreude und Zufriedenheit. Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn man mal im ‚Flow‘ ist, wenn die Ideen nur so sprudeln. Und jeder kennt die daraus resultierende Freude und Zufriedenheit – das Glück.

„Mit Hilfe der sogenannten bildgebenden Verfahren (funktionelle Magnetresonanztomographie) lässt sich beobachten, dass im Gehirn eines kreativen Menschen gleichzeitig mehr und entfernter voneinander liegende Netzwerke aktiviert werden, wenn er ein bestimmtes Bild betrachtet, einem Gedanken folgt oder ein Problem löst. Hirntechnisch können kreative Lösungen also nur dann gefunden werden, wenn es einem Menschen gelingt, sehr viele, sehr verschiedene und bisher voneinander getrennt abgelegte Wissens- und Gedächtnisinhalte gleichzeitig wachzurufen und die für die Aktivierung dieser Inhalte erforderlichen regionalen Netzwerke auf eine neue Weise miteinander zu verknüpfen.

Kreativ sein heißt also nicht in erster Linie, Neues zu erfinden, sondern das bereits vorhandene, aber bisher voneinander getrennte Wissen auf eine neue Weise zu verbinden. Wer nicht viel weiß, kann daher nur innerhalb dieser engen Wissensgrenzen kreativ sein. Aber umgekehrt ist besonders viel auswendig gelerntes Wissen bekanntermaßen auch kein Garant für außerordentliche Kreativität.

Auch wenn es sich so schlecht untersuchen lässt, was Kreativität eigentlich ist, so lassen sich doch inzwischen recht gut einige äußere Bedingungen und neurobiologische Voraussetzungen beschreiben, die für das Zustandekommen kreativer Leistungen erfüllt sein müssen. Aus neurobiologischer Sicht ist das menschliche Gehirn nicht zum Abarbeiten von Routinen, sondern für kreatives Problemlösen optimiert.“ Gerald Hüther; aus „Hirnforschung, Innovationsgeist und Führungskunst

Kreativität – bestimmender Faktor in der Zukunft? Gerald Hüther hat in seinem Artikel „Hirnforschung, Innovationsgeist und Führungskunst“ anschaulich das neurobiologische Zusammenspiel von Angst, Motivation und kreativem Denken aufgezeigt, und zieht seine Schlüsse vom Individuum zum Unternehmen. Er behauptet, daß Kreativität ein wichtiger Faktor für das Innovationsvermögen und damit für den Erhalt von Unternehmen ist.

Und Kreativität beginnt beim Individuum, beim Mitarbeiter! Diese gilt es wieder zu erwecken und eine berufliche Umgebung zu schaffen, die die Kreativität des Einzelnen fördert.  Angefangen beim beruflichen Umfeld, über die Aufgabenverteilung bis hin zu mehr Verantwortlichkeit und Lob. Die Mitarbeiter dabei zu unterstützen, „etwas neu zu schöpfen, etwas zu erfinden, etwas zu erzeugen oder herzustellen“ und im Anschluss gemeinsam zu selektieren. Prozesse geschehen“ lassen und gemeinsam zu „wachsen“. Das ist Führungsaufgabe.

Creare und crescere!

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