Wenn Menschen miteinander in Kontakt treten, prallen Welten aufeinander, da jeder mit einem individuellen mentalen, kulturellen System ausgestattet ist, eine von Familienwerten abhängige Sozialisation durchgemacht hat, durch andere Erwartungen geprägt ist und einer anderen Motivation unterliegt.
Beobachtet man nun die Kommunikation, das Mit-einander-in-Kontakt-treten, sollte man sich dieser Unterschiede bewusst sein, um auf dieser Grundlage ein kompetentes und der Situation entsprechendes Verhalten zu entwickeln.
Hervorragend dazu eignet sich das sogenannte „Eisberg-Modell“ nach Sigmund Freud, das sowohl die bewussten wie auch unbewussten Persönlichkeitsanteile des einzelnen Menschen – auch im kulturellen Kontext – erklärt. Basis der Persönlichkeit eines jeden Menschen sind zum einen seine kulturellen Werte, die Religion und der historische Kulturkontext wie auch seine ganz persönlichen Erfahrungen, die familiäre und gesellschaftliche Sozialisation.
Kultur bedeutet nach Buhl-Böhnert (2004) eine „kollektive Programmierung des Geistes, die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von Menschen von einer anderen unterscheidet.“ Kulturelle Muster beruhen also auf Übereinkunft und Tradition. Der geschichtliche Hintergrund, die geschichtliche Entwicklung einer Kultur/ eines Landes hat maßgeblichen Anteil an der sozio-kulturellen Identifikation des Einzelnen.
Natürlich spielen auch die individuelle Erziehung, der individuelle familiäre Sozialisationsprozess sowie eigene Erfahrungen im weiteren familiären Umfeld eine wichtige Rolle. Es entstehen dabei sog. neuralgische Reaktionspunkte, die oft zu Kommunikationsproblemen führen.